Am 15. Dezember jährt sich der Todestag von Heinrich Oberlechner zum 18. Mal. Als einer der „Pusterer Buam“ leistete Oberlechner in den 1960er-Jahren gegen die Unterdrückung der Süd-Tiroler durch den italienischen Staat Widerstand. Dafür wurde er von Italien in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Jahr 2006 verstarb er im Exil und durfte erst als Toter in seine Heimat zurückkehren. Die Süd-Tiroler Freiheit nimmt Oberlechners Todestag zum Anlass, einmal mehr die Amnestie für die noch verbliebenen im Exil lebenden Freiheitskämpfer zu fordern.
Es ist eine Schande, dass die Freiheitskämpfer Josef Forer, Siegfried Steger und Dr. Erhard Hartung nach über einem halben Jahrhundert immer noch im Exil leben müssen! Diese Männer brachten große Opfer, um die kulturelle Identität und die deutsche Sprache in Süd-Tirol zu verteidigen. Zudem trug der Widerstand der „Pusterer Buam“ dazu bei, die Italienisierung Süd-Tirols einzudämmen und Italiens Regierung zur Gewährung von Autonomierechten zu zwingen. Ein Recht, von dem dieser Tiroler Landesteil noch heute profitiert. Doch statt die Freiheitskämpfer für ihren Mut und ihre selbstlosen Taten zu ehren, werden sie von Italien weiterhin wie Verbrecher behandelt.
Eine Reihe von Anschuldigungen, darunter die Schuld der Freiheitskämpfer am Tod von mehreren italienischen Beamten, wurden längst widerlegt. Trotzdem zeigt der italienische Staat keinerlei Einsicht, dieses historische und menschliche Unrecht endlich zu korrigieren und die Freiheitskämpfer für unschuldig zu erklären. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass die italienische Politik an der wissenschaftlich widerlegten Position festhält und weiterhin den Freiheitskämpfern die Rückkehr in ihr Heimatland verwehrt, das sie einst unter Einsatz ihres Lebens verteidigt haben.
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert unmissverständlich: „Lasst unsere Freiheitskämpfer endlich heim und wartet nicht, bis der Letzte gestorben ist!“ Mit jedem weiteren Hinauszögern wird die Ungerechtigkeit nur noch größer. Wenn schon Oberlechner keine Gerechtigkeit widerfahren durfte, dann soll dies zumindest seinen noch lebenden Mitstreitern widerfahren. Sie alle handelten nicht aus einem persönlichen Vorteil heraus, sondern aus tiefem Idealismus und einem unerschütterlichen Glauben an die Freiheit Süd-Tirols. Die Amnestie der Freiheitskämpfer wäre ein längst überfälliger Akt der Menschlichkeit und Gerechtigkeit und vor allem der politischen Pflicht!
Süd-Tiroler Freiheit
Freies Bündnis für Tirol