„Bücher für alle! Literaturverzeichnis mit Büchern ohne Geschlechterstereotype“. Diesen Titel trägt eine Broschüre, die im Jahr 2024 von der Stadtgemeinde Meran herausgegeben wurde. Die Broschüre, die auch in italienischer Sprache vorliegt, ist laut Eigendefinition das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der Stadtbibliothek Meran, dem Netzwerk gegen Geschlechterstereotypen und dem Referat für Chancengleichheit. Zudem versteht sich das Heftchen als „Teil der Maßnahmen des Aktionsplans für Gleichstellung von Frauen und Männern 2020 – 2024 der Stadt Meran“.
Unlängst wurde diese Broschüre in einer öffentlichen Kita in Meran (TicoMaia, Maiastraße 1/a) verteilt. Dass dies an weiteren Kitas und auch an Kindergärten geschehen ist, ist sehr wahrscheinlich. Die Botschaft, die mit den empfohlenen Büchern, die sich an Kinder ab 0 bis 3 Jahren sowie ab 3 bis 6 Jahren richten, vermittelt wird, ist klar und unmissverständlich: Kinder sollen mit der Genderideologie indoktriniert werden. Diese ist ein Kampfbegriff, der grundsätzlich gegen die wissenschaftliche Erkenntnis gerichtet ist, dass es nur zwei biologische Geschlechter gibt. Vielmehr geht es dieser Ideologie darum, den Eindruck zu erwecken, als sei das biologische Geschlecht lediglich ein äußeres Merkmal, demzufolge ein Kind entweder als Mann oder Frau sozialisiert werde. Diese klassische Sozialisierung als Mann oder Frau, sprich: Stereotypisierung auf Grund des biologischen Geschlechts, wird regelrecht als historischer Irrtum betrachtet, dem es folglich, mit gendersensiblen Maßnahmen entgegenzuwirken gilt.
Im konkreten Fall geschieht dies durch die gezielte Werbung für genderideologiebasierte Kinderbücher, insgesamt 21 an der Zahl. Worum geht es in diesen Büchern genau? Es folgt eine Auswahl. Das Buch „Kleidung ist für alle da!“ stellt die rhetorischen Fragen: „Sind Kleider nur was für Mädchen?“ und „Baseballkappen nur was für Jungs?“. In „Mimis kunterbunte Welt“ ist von einem „rothaarigen Jungen im Prinzessinnenkleid“ die Rede, in „Mein Schatten ist pink“ von einem Jungen, „der gern Kleider trägt und mit ‚Mädchensachen‘ spielt“. Empfohlen werden auch die Kinderbücher mit den selbstredenden Titeln „Prinzessinnenjungs. Wie wir unsere Söhne aus der Geschlechterrolle befreien“ sowie „Sei kein Mann: Warum Männlichkeit ein Albtraum für Jungs ist“. In ersterem wird der Erwartung, dass Jungen keine Röcke tragen sollen, widersprochen; in zweiterem wird aufgezeigt, wie vielfältig angeblich Männlichkeit sein kann.
Ebenso werden 21 Kinderbücher mit genderideologischem Anstrich in der italienischen Version der Broschüre empfohlen. Als ein Beispiel von mehreren sei hier das Buch mit dem Titel „Piccolo uovo. Maschio o femmina?“ angeführt. Hier ist von einem Ei die Rede, das sich von der Welt, die es erwartet, gewissermaßen schon jetzt unter Druck gesetzt fühlt, weil es sich auf ein Geschlecht festlegen müsse.
Insgesamt geht es in all den empfohlenen Büchern darum, das traditionelle Bild der biologischen Geschlechter und der von der Gesellschaft auferlegten Geschlechterrollen zu revidieren und in einem neuen woken Licht erscheinen zu lassen. Ganz im Sinne der woken Genderideologie wird so getan, als sei die Ausnahme, dass biologisches Geschlecht und gefühltes Geschlecht nicht übereinstimmen, fast schon die Norm, und dass eben diese neue Norm der Maßstab für alle sein müsse.
Die genderideologische Indoktrinierung unserer Kinder ist also auch in Süd-Tirol bis in die öffentlichen Einrichtungen vorgedrungen und wird mit Steuergeldern unterstützt. Zwar beruht das Konsultieren dieser Bücher – zumindest bisher – auf Freiwilligkeit, aber die Richtung, in die es gehen soll, ist klar: Jene, die schutzlos sind, nämlich unsere Kinder, aber auch jene, in deren Obhut unsere Kinder gelegt werden, sollen gezielt unter Druck gesetzt werden, diese woke und im Grunde geschlechterverneinende Ideologie zu verinnerlichen und all jene, die dies nicht tun, als rückwärtsgewandt und intolerant zu brandmarken. Doch Ideologie, welcher Art auch immer, hat an unseren Kitas, Kindergärten und Schulen nichts zu suchen! Lasst unsere Kinder einfach Kinder sein und lehrt sie jene Dinge, die für das Leben wirklich wichtig sind!
Süd-Tiroler Freiheit
Ortsgruppe Meran