Hofburggarten Brixen:

Konzeptlosigkeit, wirtschaftliche Bedenken und fehlende Vision

Hofburggarten Brixen:

Konzeptlosigkeit, wirtschaftliche Bedenken und fehlende Vision

Die jüngsten Aussagen von Bürgermeister Andreas Jungmann verdeutlichen in eindrucksvoller Weise die Konzeptlosigkeit der Stadtverwaltung in Bezug auf den Hofburggarten. Bereits unter Bürgermeister Brunner gab es keinerlei klare Vorstellungen oder tragfähige Konzepte, wie dieses Areal gestaltet und genutzt werden soll. Auch unter der neuen Führung setzt sich dieser Trend fort.

Besonders kritisch ist die Tatsache, dass das Grundstück bereits ohne ein konkretes Konzept angemietet wurde, was zu erheblichen finanziellen Belastungen für die Steuerzahler führte. Die astronomischen Kosten des Projekts in Höhe von 13.997.097 € werfen zusätzlich die Frage auf, ob hier wirtschaftlich verantwortungsbewusst gehandelt wurde. Statt eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für die Brixner Bevölkerung zu erarbeiten, scheint erneut der Fokus auf den Tourismus und die Gastronomie gelegt zu werden. Dabei wurde von verschiedenen Initiativgruppen stets betont, dass der Hofburggarten in erster Linie ein Freiraum für die Einheimischen sein sollte – ein Ort der Erholung und Begegnung.

Das aktuelle Projekt kann, vor allem angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Situation, kaum im Sinne der Bevölkerung sein. Es dient vor allem den Lobbyinteressen der Hotellerie und Gastronomie. Die Kosten stehen in keiner Relation zum Nutzen. Besonders schlimm ist die Verschwendung von Steuergeldern in den letzten Jahren für einen geschlossenen Garten. Mit einem solchen Projekt soll ein Wirtschaftszweig weiter angekurbelt werden – in Zeiten, in denen bereits die vorhandenen Infrastrukturen an ihre Grenzen stoßen, mit allen damit verbundenen negativen Nebeneffekten.

Ein Blick auf das ursprüngliche „Siegerprojekt“ der geplanten Neugestaltung zeigt eine einfache, aber bewährte Struktur mit Spazierwegen und Grünflächen. Diese Gestaltung entspricht dem grundlegenden Gedanken eines Freizeitgartens, in dem die Bevölkerung für kurze Zeit dem Alltag entfliehen und zur Ruhe kommen kann. Dies wäre der wahre Zweck eines öffentlichen Gartens für die Bürger der Stadt.

Die Stadtverwaltung hingegen scheint andere Pläne zu verfolgen. Der Hofburggarten soll für „besondere Einrichtungen“ genutzt werden – ein Vorhaben, das angesichts der begrenzten Fläche von gut zwei Hektar völlig unrealistisch ist. Statt einer durchdachten Planung wurden offenbar Experten beauftragt, ohne dass für die Bürger klar ist, welche Vorgaben der Stadtrat ihnen gemacht hat. Hier sollte dringend hinterfragt werden, wie diese Beauftragung genau formuliert wurde und welche wirtschaftlichen Folgen dies für die Stadt hat.

Zudem bleibt weiterhin unklar, ob der Zugang zum Garten frei und rund um die Uhr möglich sein wird, oder ob eine zeitliche Begrenzung mit kontrolliertem Zutritt für Einheimische und Gäste vorgesehen ist. Eine transparente und bürgerfreundliche Lösung ist bis heute nicht erkennbar.

Ein nachhaltiges und wirtschaftlich tragfähiges Konzept für den Hofburggarten

Die beste Lösung für den Hofburggarten wäre eine Umsetzung, die sich am „Siegerprojekt“ orientiert und gleichzeitig moderne Gestaltungselemente aus vergleichbaren Projekten – auch international – integriert. Dabei muss stets im Blick behalten werden, dass die zur Verfügung stehende Fläche begrenzt ist. Eine überladene Gestaltung würde zwangsläufig zu einer weiteren Fehlinvestition führen – etwas, das Brixen sich nicht leisten kann.

Ein wirtschaftlich nachhaltiger Zugang könnte zeitlich geregelt werden: Einheimische sollten durch einen kostenlosen Ausweis freien Zutritt erhalten, während für Gäste eine moderate Gebühr erhoben wird. Zudem sollte im Garten selbst auf Konsum- und Verkaufsstände verzichtet werden. Falls gastronomische Angebote erwünscht sind, könnten diese an den Ein- und Ausgängen außerhalb des Gartens platziert werden, um den Charakter als Erholungsraum zu bewahren.

Die Stadtverwaltung ist nun gefordert, ein tragfähiges und nachhaltiges Konzept für den Hofburggarten zu präsentieren, das sowohl den Bedürfnissen der Bevölkerung als auch wirtschaftlichen Aspekten gerecht wird – anstatt eine weitere Fehlplanung zu riskieren.

Stefan Unterberger, Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit in Brixen

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