Der Kammerabgeordnete Alessandro Urzì sorgt mit einer Aussage zum Thema Freistaat für Empörung. Wie die Tageszeitung Dolomiten kürzlich berichtete, soll er auf einer Podiumsdiskussion am Realgymnasium Meran gesagt haben: „Ein Freistaat ist Verrat an der Autonomie und von Unabhängigkeit zu sprechen, ist fast schon kriminell.“ Solche Aussagen von einem hochrangigen Volksvertreter, der zudem noch Vorsitzender der Sechserkommission ist, sind ein Angriff auf die demokratischen Grundwerte und die Meinungsfreiheit!
Urzì ist in der Vergangenheit als Landtagsabgeordneter nie als großer Verfechter der Autonomie in Erscheinung getreten und positionierte sich stets als Hardliner und Verfechter der italienischen Sache in Süd-Tirol. Die Autonomie steht nach wie vor auf tönernen Füßen, von der leeren Worthülse „Vollautonomie“ der SVP ganz zu schweigen.
Fakt ist: Die Süd-Tiroler haben nur deshalb eine Autonomie, weil sie keine Italiener sind. Die Autonomie ist somit nur eine Übergangslösung zur Selbstbestimmung, die für alle Sprachgruppen nur Vorteile bringen würde.
Die Süd-Tiroler Freiheit hat deshalb eine Landtagsanfrage eingereicht, in der die Landesregierung dazu aufgefordert wird, Stellung zu beziehen, ob Urzì mit seiner Aussage die rote Linie überschritten hat und ob eine Ablösung als Vorsitzender der Sechserkommission notwendig ist. Zudem muss die Landesregierung klarstellen, ob sie ihre Vertreter aus der Sechserkommission zurückziehen wird, falls die Rückholung verlorener Kompetenzen nicht bis spätestens April 2025 umgesetzt wird.
Süd-Tiroler Freiheit – Landtagsklub