Die Süd-Tiroler Freiheit setzt sich erneut für die Wiedereinführung des Josefitags als gesetzlichen Feiertag ein. Der 19. März, der Tag des Heiligen Josefs, ist nicht nur ein wichtiger kirchlicher Gedenktag, sondern auch ein fester Bestandteil der Tiroler Identität.
„Der Heilige Josef ist unser Landespatron und ein Symbol für Familie, Arbeit und Zusammenhalt. Es ist längst an der Zeit, dass wir ihn auch mit einem arbeitsfreien Tag ehren“, betont Landtagsabgeordnete Myriam Atz.
Unter der Regierung von Giulio Andreotti wurden 1977 in Italien mehrere religiöse Feiertage abgeschafft, darunter Fronleichnam (Corpus Domini), der Josefstag (Festa di San Giuseppe) und Christi Himmelfahrt (Ascensione). Dies geschah im Zuge einer wirtschaftlichen und sozialen Reform, um die Arbeitsproduktivität zu steigern und die wirtschaftliche Entwicklung in Italien zu fördern. Wie die aktuelle enorme Verschuldung Italiens zeigt, wurde dieses Ziel allerdings nicht erreicht. Daher gibt es keinen Grund, an der Abschaffung dieser Feiertage festzuhalten. Ganz im Gegenteil – insbesondere heute leisten Feiertage, vor allem in Verbindung mit verlängerten Wochenenden, einen positiven Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung.
Bereits in der Vergangenheit wurde die Wiedereinführung des Josefitags im Süd-Tiroler Landtag mehrfach befürwortet, doch eine konkrete Umsetzung blieb bisher aus. Nun fordert die Süd-Tiroler Freiheit die italienische Regierung erneut auf, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Eine mögliche Lösung könnte sein, den Josefitag anstelle des „Tages der Republik“ (2. Juni) als Feiertag festzulegen, da dieser für die Süd-Tiroler Bevölkerung keine historisch verbindende Bedeutung hat.
Neben seiner religiösen und kulturellen Tragweite hätte ein arbeitsfreier Josefitag auch eine soziale Komponente: Der 19. März wird in vielen Regionen als Vatertag gefeiert. „Ein arbeitsfreier Josefitag würde Vätern die Möglichkeit geben, diesen besonderen Tag mit ihren Familien zu verbringen und würde ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft würdigen“, unterstreicht Atz weiter.
Der Begehrensantrag sieht zudem vor, Gespräche mit Vertretern aus Kirche, Gesellschaft und Politik zu führen, um den Josefitag in würdiger Weise zu begehen. Die Wiedereinführung wäre nicht nur ein starkes Zeichen für die Tiroler Identität, sondern auch ein Beitrag zur Stärkung von Tradition und Familienwerten in der Europaregion Tirol.