Wonbaureform 2025

Ausverkauf der Heimat stoppen und 100%ige Konventionierung!

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Wonbaureform 2025

Ausverkauf der Heimat stoppen und 100%ige Konventionierung!

Die 100%ige Konventionierung von Neubauwohnungen, wie im neuen Wohnbaugesetz des Landes vorgesehen, ist zu begrüßen! Allerdings wurde ein ähnlicher Antrag durch den Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, bereits im Landesgesetzentwurf zur Urbanistik 151/2018 angenommen, der vorsah, dass in Gemeinden, wo mehr als 10% des gesamten Wohnungsbestandes nicht für Ansässige verwendet werden, Neubauten zu 100% konventioniert werden müssen. Leider wurde dieser Erfolg in den Folgejahren wieder verwässert. Der von der Landesregierung beschlossene „Netto-Null“- Flächenverbrauch bis 2040 muss bei zukünftigen Wohnbauprojekten mit berücksichtigt werden.

Süd-Tirol ist ein Land mitten im Gebirge und die bebaubare bzw. bewohnbare Fläche ist entsprechend klein. Trotzdem ist der Bedarf an Wohnfläche nach wie vor hoch und es wird viel gebaut. Die Umweltbehörde ISPRA hat im Jahr 2023 errechnet, dass in Süd-Tirol jährlich etwa 75 Hektar verbaut werden, was in etwa der Hälfte des Kalterer Sees entspricht. Der Boden ist aber eine zentrale Grundlage unserer Ernährungsversorgung, Lebensraum für Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere und Menschen und wertvoller Wasserspeicher. Freie Bodenflächen werden durch Verbauung und Versiegelung immer weniger.

Laut dem Amt für Landesplanung und Kartografie hat Süd-Tirol eine Grundfläche von rund 7400 km², wobei nur 5,5 Prozent der Grundfläche „besiedelbar“ oder ganzjährig nutzbar ist. Davon ist ein gutes Drittel bereits besiedelt, also 13.567 ha. Die bereits versiegelte Gesamtfläche beträgt 20.185 ha. Die Landesregierung will den Flächenverbrauch bis 2040 auf „Netto-Null“ setzen. Mit zunehmenden Umweltkatastrophen werden die „roten Zonen“ mehr und folglich die bebaubaren Flächen weniger. Stand 2024 haben erst 80% der 116 Gemeinden einen Gefahrenzonenplan erstellt, somit haben wir noch keinen Gesamtüberblick über die „roten Zonen“.

Laut Statistikinstitut ISTAT gibt es in Süd-Tirol insgesamt 24 Prozent ungenutzte Wohnungen! Darunter befinden sich viele Wohnungen, die aufgrund unzureichenden Vermieterschutzes nicht vermietet werden. Es braucht also einen vernünftigen Vermieterschutz, dann kommen auch wieder mehr Wohnungen auf den Mietmarkt.

Seit 1992 verzeichnet Süd-Tirol einen positiven Wanderungssaldo von durchschnittlich 1.725 Personen pro Jahr (lt. ASTAT bis 2022), was z.B. der Einwohnerzahl der Gemeinde Percha entspricht. 1000 junge Leute verlassen das Land in Richtung Norden bei gleichzeitigem Zuzug aus dem Süden. Der fehlende Nachwuchs wird durch Zuwanderung ausgeglichen, was aber gerade für eine Minderheit sehr problematisch ist.

Inzwischen haben wir 90.000 Singlehaushalte (2023 knapp 40%, 1970 waren es noch 13%) von insgesamt 230.000 Haushalten, Tendenz steigend. Das braucht natürlich viel mehr Wohnbedarf und Wohnfläche. Jetzt kommt man andernorts wieder auf Altbewährtes zurück, das immer gut funktioniert hat. In Dänemark zum Beispiel setzt man wieder auf Mehrgenerationenhäuser, wo praktisch mehrere Generationen unter einem Dach, aber in getrennten Wohnungen leben.
In diesem Zusammenhang ist der fortschreitende Geburtenrückgang zu erwähnen. Die niedrige Geburtenrate von 1,7 Kinder pro Frau ist das Ergebnis einer seit Jahrzehnten verfehlten Familienpolitik. Folge davon sind Rentenkollaps, Pflegenotstand, Altersarmut, Vereinsamung! Für einen stabilen Generationenausgleich braucht es aber mindestens 2 Kinder pro Frau. Der Wohnungsbau, die Familienförderung und Besteuerung müssen also auf diesen stabilen Generationenausgleich ausgerichtet werden. „Eine intakte Familie ist die Basis einer funktionierenden Gesellschaft, wenn die Familien nicht mehr funktionieren, dann kollabiert das ganze System“, ist Zimmerhofer überzeugt.

Ein weiteres Problem: Der „Ausverkauf der Heimat“, sprich der Verkauf von Wohnraum für Urlaubszwecke muss endlich gestoppt werden! Es gibt inzwischen mehrere Gemeinden mit mehr Zweitdomizilen als Hauptwohnungen. Das ist eine katastrophale Politik zum Schaden für einheimische Familien, die sich dadurch kaum mehr eine eigene Wohnung leisten können! Die Zukunft wird ihnen im wahrsten Sinne des Wortes „verbaut“!

„So wie bisher kann es also nicht mehr weitergehen, wenn man verantwortungsvoll mit der Ressource Natur und Landschaft umgehen will,“ unterstreicht Zimmerhofer abschließend.

Bernhard Zimmerhofer, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit

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