Die Süd-Tiroler Freiheit begrüßt den Vorstoß der Arbeitsgruppe zur deutschen Schule in der SVP zur Einführung von Vorschulklassen zum Erlernen der deutschen Sprache. Damit wird eine langjährige Forderung der Süd-Tiroler Freiheit endlich konkret aufgegriffen. Bereits mehrfach hatten die Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit entsprechende Anträge im Landtag eingebracht. Mit den Vorschulklassen alleine ist es aber nicht getan! Es braucht auch eine Obergrenze von nicht-deutschsprachigen Kindern in der Klasse, Deutschförderklassen für Quereinsteiger, sowie die Verwendung der deutschen Sprache am Pausenhof.
Die geplanten Vorschulklassen sollen Kindern nicht-deutscher Muttersprache noch vor Schuleintritt gezielt Sprachkenntnisse vermitteln. Grundlage sollen Sprachstandserhebungen im Kindergarten sein. Das Ziel: ein kompetenter Start in die deutsche Grundschule.
„Dass unsere Forderung nun umgesetzt werden soll, ist ein Erfolg für die deutsche Schule“, sagt Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit. „Wir haben diese Maßnahme über Jahre eingefordert – jetzt braucht es auch konsequente Weiterentwicklung und eine rasche Realisierung.“
Jedoch nicht alle Kinder, die nicht deutscher Muttersprache sind, beginnen ihre Schullaufbahn in der ersten Klasse. Viele steigen erst später in das deutsche Schulsystem ein – oftmals auch erst in der Mittelschule. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert deshalb zusätzlich auch die Einrichtung eigener Deutschförderklassen für „Quereinsteiger“ in höheren Klassen.
„Diese Kinder dürfen nicht einfach in bestehende Klassen gesetzt werden, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen oder zu verstehen“, erklärt Sven Knoll. „Sie müssen ein Schuljahr lang sprachlich vorbereitet werden, um danach dem Unterricht gut folgen zu können. Das bedeutet für uns einen Schritt hin zu wirklicher Integration.“
Der Fall der Bozner Goetheschule hat gezeigt, wie groß der Handlungsbedarf ist. Überforderte Lehrkräfte und viele Eltern sorgen sich um den Bildungsstandard. Die Süd-Tiroler Freiheit unterstützt daher auch die Idee von finanziellen Anreizen für Lehrkräfte an Brennpunktschulen.
Damit der Unterricht für die deutschsprachigen Kinder nicht leidet und eine Sprachvermittlung bestmöglich funktioniert, braucht es aber auch eine Obergrenze von fremdsprachigen Kindern pro Klasse. Dies wird auch von Pädagogen gefordert und von internationalen Studien untermauert.
Ebenso wichtig ist, dass die im Unterricht erlernte Sprache auch in der „Freizeit“ aktiv angewendet wird. Da Kinder mit Migrationshintergrund daheim nicht Deutsch sprechen und auch ihr soziales Umfeld zuvörderst durch ein fremdsprachiges Umfeld geprägt wird, sollten die Schulen darauf drängen, dass im Pausenhof die deutsche Sprache verwendet wird. Dabei geht es nicht um Zwang oder Bestrafung, sondern um die Chance für die Kinder, das im Unterricht erlernte Sprachwissen im Spiel und in der Unterhaltung mit den anderen Kindern am Pausenhof regelmäßig anzuwenden.
Bozen, Leifers, Meran, Blumau, Franzensfeste, Salurn und andere Orte brauchen gezielte Maßnahmen. Nur so kann der deutschsprachige Unterricht als Grundpfeiler der Autonomie gesichert werden.