In Süd-Tirol verschwinden die Dorfgasthäuser – und mit ihnen das Herz vieler Gemeinden. Die Süd-Tiroler Freiheit wollte dem mit einem konkreten Antrag in der Mai-Sitzung des Landtages entgegenwirken. Ziel des Antrags war es, die Förderkriterien für Gasthäuser im Ortszentrum anzupassen, damit auch jene Betriebe unterstützt werden, die derzeit durch zu rigide Kriterien durch die Finger schauen.
„Wenn es im Dorf keinen Treffpunkt mehr gibt, stirbt das soziale Leben“, warnt Landtagsabgeordneter Hannes Rabensteiner. Besonders Senioren, Jugendliche und Gäste seien betroffen. Dorfgasthäuser bieten Raum für Begegnung und Zusammenhalt. Doch wenn in einer Gemeinde Bars oder Gasthäuser innerhalb der „1-km-Grenze“, aber außerhalb des Ortszentrums existieren, werden zentrale Treffpunkte derzeit oft von Förderungen ausgeschlossen.
Ein Beispiel ist Schabs: Kein Gasthaus im Zentrum – aber zwei Bars an der Straße ins Pustertal. Diese liegen knapp unter einem Kilometer vom Ortskern entfernt und blockieren somit die Förderung, obwohl sie keine echte „Gasthaus-Funktion“ fürs Dorfleben haben.
Der Antrag forderte auch das Prüfen steuerlicher Entlastungen und die Nutzung von Gasthäusern als Postpartner, sowie ein dreistufiges Fördersystem, je nachdem, welche Verpflegungsleistungen der Betrieb anbietet. Doch der Landtag lehnte am 8. Mai 2025 ab. Von Seiten der Mehrheit kam wie so oft das Argument „Machen wir eh schon…“. Der Landesrat wolle zunächst wieder ein Jahr verstreichen lassen, um zu bewerten, ob die Änderungen in den Förderkriterien von 2024 ihre Wirkung zeigen.
„Wir lassen uns nicht entmutigen“, sagt Rabensteiner. „Unsere Dörfer brauchen lebendige Ortskerne – und dazu gehört das Gasthaus! Wenn wir weiterhin nur dasitzen und warten, schließen weitere Betriebe – vielleicht für immer.“
Die Süd-Tiroler Freiheit will weiterhin Druck machen und kämpft für den Erhalt unserer lebendigen Ortskerne und eine echte Wirtshauskultur.
Hannes Rabensteiner, Süd-Tiroler Freiheit