Südtiroler Heimatbund

Historische Namen bewahren – Wenn schon faschistische löschen!

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Historische Namen bewahren – Wenn schon faschistische löschen!

Der Südtiroler Heimatbund (SHB) zeigt sich irritiert über die aktuellen Umbenennungsdebatten rund um Südtiroler Schutzhütten. Während traditionsreiche Namen wie „Kasseler Hütte” oder „Stettiner Hütte” infrage gestellt werden, trägt die Hütte bei den Drei Zinnen weiterhin den Namen eines Faschisten: Antonio Locatelli – Kolonialkriegsteilnehmer und Verherrlicher des faschistischen Regimes.

„Es ist ein grotesker Widerspruch: Man will geschichtlich nach den Erbauern entstandene Namen löschen, aber gleichzeitig hält man an einem Namen wie ‚Antonio Locatelli‘ fest – einem Fliegeroffizier, der am verbrecherischen Krieg gegen Äthiopien beteiligt war“, erklärt SHB-Obmann Roland Lang. „Diese Hütte ist nach wie vor ein Denkmal für einen der aktivsten Propagandisten des faschistischen Imperialismus. Das ist im Jahr 2025 völlig inakzeptabel.“

Im Eroberungskrieg Italiens gegen Äthiopien flog Locatelli brutale Angriffe gegen die Zivilbevölkerung und drückte beispielsweise in Briefen an seine Mutter besondere Freude über den „Erfolg“ der Angriffe aus. Die Angriffe wurden auch mit Giftgas geführt , die zu einem qualvollen Tod führten. Am 27. Juni 1936 wurde Locatelli in Lechemti (Äthiopien) getötet.

Der SHB fordert daher mit Nachdruck die sofortige Umbenennung der sogenannten „Antonio-Locatelli-Hütte“ in einen historisch unbelasteten, ortsbezogenen Namen. Gerade angesichts der breiten Diskussion über „zeitgemäße“ Hüttennamen müsse man mit der Tilgung faschistischer Relikte beginnen und nicht an die traditionsreichen Namen der alpinen Erbauer der Hütten.

Gleichzeitig warnt der SHB davor, die jahrzehntealte geschichtliche Verwurzelung vieler Hüttenbezeichnungen leichtfertig zu kappen. „Namen wie ‚Regensburger Hütte‘ oder ‚Düsseldorfer Hütte‘ sind Ausdruck der alpinen Erschließungsgeschichte und Teil unserer kulturellen Identität“, so der SHB. „Wer diese Namen austauscht, weil sie angeblich ‚nicht mehr zeitgemäß‘ sind, betreibt Geschichtsverdrängung.“

Der SHB verweist außerdem darauf, dass viele dieser Schutzhütten von deutschsprachigen Alpenvereinssektionen erbaut wurden – lange vor der Enteignung durch das faschistische Regime. Dass diese Namen nun infrage gestellt werden, während faschistische Namen wie „Locatelli“ fortbestehen, zeige eine gefährliche Schieflage im historischen Bewusstsein.

„Wir begrüßen jedes ernsthafte Gespräch über die Benennung von Orten im öffentlichen Raum. Dabei darf jedoch nicht mit zweierlei Maß gemessen werden. Faschistische Namensreste müssen konsequent beseitigt werden. Historisch gewachsene Namen sind hingegen zu bewahren – als Zeichen des Respekts vor unserer Geschichte und Identität“, schließt Lang.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

Südtiroler Heimatbund
Regenbogenfahnen, randalierende Ausländer und ein Staatssekretär
Nein zur Namensänderung der Schutzhütten!

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