Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, spricht sich klar gegen die Überlegungen im AVS aus, die deutschen Namen von einigen Schutzhütten abzuändern. Sehr wohl sollten jedoch Benennungen aus der Faschistenzeit entfernt werden! Bereits ein Landtagsbeschluss aus dem Jahr 2013 sah vor, dass die in der Zeit des Faschismus aufgezwungenen Zweitnamen nicht länger verwendet werden sollten.

„Die Namen der Schutzhütten sind eng mit den Anfängen des Tourismus in unseren Talschaften verbunden. Eine Namensänderung wäre daher ein Bruch mit der Geschichte. Wir im Ahrntal etwa haben uns stets dafür eingesetzt, dass die Hütten an die ehemaligen Besitzer zurückgegeben werden. Wir standen in Kontakt mit dem damaligen Ministerpräsidenten Sachsens, Stanislaw Tillich, der im Ahrntal Urlaub machte. Aufgrund der finanziellen Lage der ehemaligen Ostgebiete und deren Alpenvereine kam eine Übernahme bisher jedoch nicht zustande. Viele Urlauber kommen gezielt aus diesen Regionen – gerade wegen der gemeinsamen Geschichte“, betont Zimmerhofer.

Im Oktober 2017 nahm Zimmerhofer an den Feierlichkeiten zu Ehren des Dichters der Tiroler Landeshymne, Julius Mosen, in Plauen teil. „Tirol hat nicht nur über Julius Mosen enge Beziehungen zu Sachsen gepflegt. Ich erinnere auch an die Pionierarbeit, die die Sachsen für den Tourismus – insbesondere im Ahrntal – gegen Ende des 19. Jahrhunderts geleistet haben. Viele Schutzhütten, wie etwa die Chemnitzer-, die Neugersdorfer- oder die Leipzigerhütte (heute Schwarzensteinhütte) sowie der Lausitzer Höhenweg gehen auf diese Zeit zurück. 1914, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, war König Friedrich August von Sachsen im Ahrntal zu Gast und bestieg den Schwarzenstein. Diese alten Verbindungen sollten unbedingt erhalten bleiben – immerhin war der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich bereits mehrmals im Ahrntal auf Urlaub, auf den Spuren seiner Landsleute“, unterstreicht Zimmerhofer.

„Ein großer Dank für die touristische Pionierleistung und Erschließung der Tiroler Alpen gilt den Mitgliedern sächsischer Sektionen des damaligen Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Diese historischen Verbindungen dürfen nicht leichtfertig durch eine Namensänderung aufs Spiel gesetzt werden!“

Bernhard Zimmerhofer, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit