Eine Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit hat offengelegt, dass die Wartezeit auf eine Sozialwohnung in Süd-Tirol aktuell im Durchschnitt fünf Jahre beträgt. Jahr für Jahr werden rund 3.000 Ansuchen gestellt, aber lediglich rund 450 Wohnungen neu vergeben. Für viele bedeutet dies jahrelanges Warten und hoffen, teilweise in existenziellen Notsituationen. Besonders betroffen sind Senioren und kinderreiche Familien, die in manchen Bezirken sogar über acht Jahre auf eine Zuweisung hoffen müssen.
„In fünf Jahren verändert sich sehr oft ein ganzes Leben“, betont der Landtagsabgeordnete Sven Knoll. „Für eine Alleinerziehende ist das eine Ewigkeit, für Senioren über 65 bedeutet es oft, dass sie die Wohnung überhaupt nicht mehr erleben und einige der Kinder in kinderreichen Familien sind dann wahrscheinlich schon fast erwachsen.“
„Das Ansuchen um eine Sozialwohnung darf nicht zur Lebensaufgabe werden“, warnt Knoll. „Die Politik muss Wege finden, die Verfahren zu beschleunigen, damit betroffene Bürger nicht jahrelang im Ungewissen leben müssen.“
Die Süd-Tiroler Freiheit unterstreicht, dass die dringend gebrauchten Sozialwohnungen in erster Linie der einheimischen Bevölkerung zugewiesen werden sollen. Wie bereits in mehreren Beschlussanträgen und Gesetzesänderungen von der Süd-Tiroler Freiheit vorgeschlagen, muss das Vergabesystem auch dahingehend angepasst werden. Schließlich ermöglichen und bezahlen die Einheimischen mit ihren Steuergeldern derartige Sozialleistungen.
Durch eine gezielte Vergabe der Sozialwohnungen an Einheimische wird auch sichergestellt, dass sich die Gemeinden an den Projekten beteiligen, da sich diese ansonsten, aus Sorge vor dem Zuzug von Fremden, zurückhaltend verhalten könnten.
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert daher dringend Korrekturen im System und konkrete Maßnahmen der Landesregierung, damit Menschen in schwierigen Lebenssituationen rasch und gezielt unterstützt werden. Ein Ansatz hierbei ist die Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Gemeinden, da diese meist die Situation und Lebensumstände der Antragsteller genauer kennen und im Rahmen von festgelegten Wohnungskontingenten zielgerichteter handeln können.
Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit