Wie schon vor einem Jahr beim Skandal um die Vorbereitungsklassen in der Goetheschule in Bozen von der Süd-Tiroler Freiheit aufgezeigt, beginnt auch heuer ein neues Schuljahr ohne Lösungen. Wieder werden hunderte Kinder im Land ohne ausreichende Deutschkenntnisse in die deutschsprachigen Schulen geschickt. In manchen Klassen stellen ausländische Schüler bereits zwei Drittel oder mehr. Lehrer und Eltern schlagen Alarm, die Landesregierung und die SVP aber betreiben nur leere Showpolitik.

Es ist unfassbar, dass die Sprachkenntnisse der Kinder vor Schuleintritt nicht erhoben werden. Leidtragende sind vor allem die Kinder deutscher Muttersprache, deren Bildungsniveau massiv sinkt, weil der Unterricht ständig gebremst wird und ganze Klassen „mitgezogen“ werden müssen. „Das ist ein Hohn gegenüber den Lehrern, die mit dieser Situation nun schon seit Jahren allein gelassen werden und die Verantwortung tragen, obwohl die Politik untätig und die Realität verleugnend zusieht“, kritisiert der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.

Die Süd-Tiroler Freiheit fordert sofort verpflichtende Sprachtests für alle Kinder, die eine deutsche Schule besuchen wollen. Wer die Sprache nicht beherrscht, muss zuerst eine Vorbereitungs- oder Deutsch-Förder-Klasse besuchen. Dies gilt nicht nur für ausländische Kinder, sondern ebenso für Kinder italienischer Muttersprache, die auf Wunsch der Eltern eine deutsche Schule besuchen sollen. Eine deutsche Schule ist keine Sprachschule, die deutsche Sprache wird vorausgesetzt.

Die sogenannte Arbeitsgruppe der SVP ist nichts anderes als ein Feigenblatt. Die erarbeiteten Ergebnisse interessieren den Bildungslandesrat nicht. Eltern berichten, dass sich bei der Goetheschule gar nichts bewegt hat und haben sich mit der aktuellen Schülerliste besorgt an die Süd-Tiroler Freiheit gewandt. Es wird dazu umgehend eine Landtagsanfrage eingereicht.

„Die SVP hat das deutschsprachige Schulsystem in Süd-Tirol längst aufgegeben. Sie redet, vertröstet und richtet Arbeitsgruppen ein, während die Realität an den Schulen immer dramatischer wird“, so Knoll. Unterbezahlte Lehrer und Supplenten sollen ein System retten, das von der Landesregierung sehenden Auges gegen die Wand gefahren wird. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich immer mehr Lehrer in kleinere Landgemeinden versetzen lassen wollen, um dieser untragbaren Situation zu entkommen.

Die Süd-Tiroler Freiheit fordert den zuständigen Landesrat und die gesamte Landesregierung auf, sofort zu handeln. Sprachtests, Förderklassen, echte Unterstützung für Lehrer – Jetzt! Alles andere ist Verrat an unseren Kindern, den Eltern und ein weiterer Schritt hin zum Untergang des deutschsprachigen Schulsystems.

Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit