Die Zweisprachigkeitspflicht bei der italienischen Sozialversicherungsanstalt INPS wird seit Jahren missachtet. Besonders die zugesagte Ausschreibung für einen deutschsprachigen Vize-Direktor für Süd-Tirol wird von den Verantwortlichen immer wieder hinausgezögert. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Hannes Rabensteiner, hat deshalb ein deutliches Zeichen gesetzt und seine Unterschrift unter ein Einvernehmensprotokoll verweigert.
Rabensteiner forderte letztes Jahr im Einvernehmenskomitee einen deutschsprachigen Landesdirektor der INPS für Süd-Tirol, fand aber keine Unterstützung und wurde überstimmt. Stattdessen hat nun Gabriele Giancamilli den Posten, der – wie viele andere Italiener – Deutschkenntnisse nur auf dem Papier besitzt. Versprochen wurde damals wenigstens ein deutschsprachiger Vize-Direktor, doch auch nach über einem Jahr ist nichts passiert. Dies, obwohl Rom bereits grünes Licht dafür gegeben hat.
Rabensteiner lässt sich das nicht gefallen und verweigerte daher die Unterschrift unter ein Einvernehmensprotokoll. Er begründete dies mit der fehlenden Ausschreibung für den deutschen Vize-Direktor trotz Zusage aus Rom sowie mit den zunehmenden Zweisprachigkeitsverstößen bei der INPS, gegen die nichts unternommen wird.
„Es gibt in der öffentlichen Verwaltung schon viel zu lange Probleme mit der deutschen Sprache. Damit sich das endlich ändert, und jeder Süd-Tiroler in seiner Muttersprache sprechen kann – dafür kämpfe ich“, betont Rabensteiner.
Hannes Rabensteiner, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit