Der Priester Don Giorgio Carli war vor 25 Jahren in Untersuchungshaft und stand wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen vor Gericht. Später wurde er aus Verjährungsgründen freigesprochen. Nun sollte dieser Priester von Bischof Ivo Muser in die Seelsorgeeinheit für das Obere Pustertal versetzt werden. Die Kirche setzt damit erneut die Interessen von Tätern über den Schutz der Opfer. Die Süd-Tiroler Freiheit übt scharfe Kritik daran.
Bischof Ivo Muser hat durch sein Vorgehen das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Kirche weiter erschüttert. Dass er die Versetzung von Don Carli plante, ohne sich klar an den Empfehlungen unabhängiger Gutachter zu orientieren, zeigt ein erschreckendes Maß an Ignoranz gegenüber den Opfern.
Gleichzeitig offenbart der Bürgermeister von Innichen, Klaus Rainer, mit seiner Haltung ein fehlendes Verantwortungsbewusstsein. Indem er die öffentliche Kritik als „mediale Hetzkampagne“ abtat und sich hinter die Entscheidung der Kirche stellte, verharmlost er das Leid der Opfer und die ernsthafte Problematik der Versetzung eines Täters in eine andere kirchliche Position. Auch die Präsidentin des Innichner Pfarrgemeinderates stellte sich hinter die Entscheidung des Bischofs.
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert, dass Don Carli niemals wieder Zugang zu Minderjährigen oder Schutzbefohlenen erhält, und Bischof Muser soll sich für sein Versagen verantworten. Es darf keine Vertuschung, keine Schonung und keine Rücksichtnahme auf Täter geben. Der Schutz der Kinder und Schwächsten muss oberste Priorität haben.
Darüber hinaus betont die Süd-Tiroler Freiheit, dass es ein Armutszeugnis für den Rechtsstaat ist, wenn solch schwerwiegende Straftaten überhaupt verjähren können. Straftaten gegen Kinder dürfen niemals durch Verjährung ungesühnt bleiben!
Süd-Tiroler Freiheit