Vor 95 Jahren, am 30. Oktober 1930, starb Angela Nikoletti in Kurtatsch. Sie war erst 25 Jahre alt, Katakombenlehrerin und starb für das Recht, Deutsch zu sprechen und zu lernen. Für die Süd-Tiroler Freiheit im Unterland und Überetsch bleibt Nikolettis Schicksal Mahnung und Auftrag: Keine Experimente mit der deutschen Schule!

Angela Nikoletti war eine Patriotin und unterrichtete im Geheimen die deutsche Sprache. Immer wieder wurde sie von den Faschisten aufgespürt, verhört und eingekerkert. Nikoletti wurde so lange schikaniert, bis ihre Gesundheit zusammenbrach. Sie verstarb im Alter von 25 Jahren.

Ihr Schicksal ist Vermächtnis: „Die hart erkämpfte deutsche Schule darf nicht dem Zeitgeist geopfert werden“, warnt Stefan Zelger von der Bezirksgruppe Unterland/Überetsch. „Wer mit Sprachexperimenten wie den Immersionsunterricht spielt, riskiert das Fundament unserer Identität. Das Recht auf die eigene Muttersprache muss verteidigt und jeden Tag aufs Neue behauptet werden.“

Die Lage an manchen deutschen Schulen ist alarmierend, nicht nur in den Städten, auch in Dörfern wie Salurn. „Wenn in einer deutschen Klasse die Mehrheit der Kinder kein Wort Deutsch versteht, kann kein Unterricht gelingen“, kritisiert Stefan Zelger. „Es braucht endlich Taten statt Sonntagsreden. Konkrete Maßnahmen wie Umverteilungen und verpflichtende Sprachförderklassen vor der Einschulung. Die Zeit der schönen Worte und SVP-Arbeitstische ist vorbei.“

Stefan Zelger, Mitglied der Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit.