Die Mehrheit im Landtag sagt Nein zum Antrag der Süd-Tiroler Freiheit für mehr Schutz und Förderung der Zweisprachigkeit im öffentlichen Dienst. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit und Einbringer des Antrages, Hannes Rabensteiner, bedauert, dass man nicht auf die zunehmende Aushöhlung der deutschen Sprache reagieren will. Landeshauptmann Kompatscher fand zwar schöne Worte zum Antrag von Rabensteiner, war aber dennoch nicht bereit, den Antrag anzunehmen und damit ein klares Zeichen seines Einsatzes für die Rechte der Süd-Tiroler zu setzen.
Der Antrag, der insgesamt 15 Punkte umfasst, sah vor, verpflichtende Sprachprüfungen für Bedienstete einzuführen, die ihr Sprachzertifikat nicht in Süd-Tirol erworben haben, um gefälschte oder gekaufte Zertifikate zu verhindern. Gleichzeitig sollten alle vorhandenen Sprachzertifikate überprüft und die Bediensteten mit einer sichtbaren Kennzeichnung versehen werden, damit Bürger erkennen können, dass sie zweisprachig sind.
Zudem sollten berufsbegleitende Sprachförderungen für öffentlich Bedienstete angeboten und gezielte Maßnahmen in den Pflichtschulen umgesetzt werden, um das Erlernen der zweiten Landessprache zu stärken. Ergänzend waren Informationskampagnen zu Sprachrechten geplant, und die Beschwerdestelle für Verstöße gegen die Zweisprachigkeitspflicht sollte stärker bekannt gemacht werden.
Darüber hinaus sah der Antrag vor, gezielt deutschsprachige Fachkräfte für den öffentlichen Dienst zu gewinnen. Dazu sollten der Zugang zu Praktika erleichtert und gezielte Personalwerbung in Schulen und im gesamten deutschen Sprachraum betrieben werden. Außerdem sollte geprüft werden, ob eine eigene Ausbildungsstruktur für öffentlich Bedienstete geschaffen werden kann, die sich neben fachlichen Inhalten vor allem auch auf die Landessprachen konzentriert.
Rabensteiner kritisiert, dass viele seiner Vorschläge von der Landesregierung mit der Begründung abgelehnt wurden, man setze diese ohnehin schon um. „Doch wie man sieht, funktionieren diese angeblichen Bemühungen der Landesregierung in der Realität nicht, weshalb man bereit sein muss, andere Wege einzuschlagen. Es braucht Lösungen, die tatsächlich wirken und den Menschen etwas bringen!“
Rabensteiner gibt nicht auf: „Die deutsche Sprache und Kultur ist eine der wichtigsten – wenn nicht die wichtigste – Säule der Autonomie! Es ist unsere Pflicht, auch weiterhin große Anstrengungen dafür zu machen!“ Er wird weiterhin auf Missstände und Beschwerden aufmerksam machen und Verbesserungsvorschläge in den Landtag bringen. „Muttersprache ist Identität! Und Identität ist Minderheitenschutz!“, betont Rabensteiner abschließend.
Hannes Rabensteiner, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit




