​Widmannbrücke in Brixen

680.000 Euro für Planungsbüro – Unverständnis wächst

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​Widmannbrücke in Brixen

680.000 Euro für Planungsbüro – Unverständnis wächst

Die Diskussion rund um die Sanierung der Widmannbrücke nimmt eine neue Dimension an: Trotz erheblicher Unstimmigkeiten im Planungsprozess, ungeklärter Verantwortlichkeiten und stark gestiegener Gesamtkosten erhält das beauftragte Planungsbüro eine Vergütung von rund 680.000 Euro brutto – inklusive sämtlicher Planungsspesen. Diese Entschädigung steht aus Sicht vieler Bürger in keinem nachvollziehbaren Verhältnis zum bisherigen Projektverlauf und wirft sowohl rechtliche als auch moralische Fragen auf.

Gemeinderat Stefan Unterberger zeigt sich irritiert über die Vorgehensweise: „Es ist schwer nachzuvollziehen, wie ein Planungsbüro trotz der zahlreichen offenen Punkte und problematischen Entwicklungen dennoch vollständig entschädigt wird. Die Kosten steigen, der Nutzen ist unklar, und trotzdem gibt es offenbar keinerlei Kürzungen oder Sanktionen.“

Auch Ortssprecher Konrad Unterfrauner findet deutliche Worte zur technischen Ausgangslage: „Die Brücke ist über hundert Jahre alt – und gemäß gängigen technischen Erfahrungswerten ist ihre Lebensdauer damit im Grunde ausgeschöpft. Die nun vorgebrachten Argumente zur Sanierung wirken aus meiner Sicht nicht überzeugend und reichen nicht aus, um die bisherigen Entscheidungen plausibel zu begründen. Man muss sich ernsthaft fragen, ob ein vollständiger Neubau in ähnlichem historischen Stil nicht wesentlich kostensicherer, klarer planbar und nachhaltiger gewesen wäre. Diese Option scheint nie ernsthaft geprüft worden zu sein.“

Die Süd-Tiroler Freiheit fordert deshalb eine umfassende rechtliche Überprüfung, ob die Entschädigung in dieser Höhe überhaupt gerechtfertigt ist. Ebenso verlangt sie eine genaue Prüfung der Vergabepraxis, insbesondere im Hinblick auf fachliche Kontrollmechanismen. Zudem soll eine objektive Gegenüberstellung der aktuellen Sanierungskosten mit den Kosten eines möglichen Neubaus in vergleichbarem historischem Stil vorgenommen werden.

Unterberger abschließend: „Es kann nicht sein, dass die Bürger die Folgen fragwürdiger Entscheidungen tragen müssen, während diejenigen, die dafür Verantwortung tragen, ohne Konsequenzen davonkommen. Hier braucht es lückenlose Aufarbeitung, volle Transparenz und klare Verantwortlichkeiten.“

Stefan Unterberger
Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit in Brixen

Konrad Unterfrauner
Ortssprecher der Süd-Tiroler Freiheit in Brixen

Brixen, Stefan Unterberger, Widmannbrücke
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